Verhaltens- und Verhältnisprävention
Zudem unterscheidet man zwei Ansätze zur Prävention von Berufskrankheiten und Krankheitsausfällen: Die Verhalten- und Verhältnisprävention. In der Praxis ist es oft notwendig, in einem Handlungsschwerpunkt verhältnis- und verhaltenspräventive Maßnahmen miteinander zu kombinieren.
Verhaltensprävention
Maßnahmen zielen auf das Verhalten von Beschäftigten ab: Indem sie ihren Alltag gesundheitsfördernd gestalten, sollen Erkrankungen und Verletzungen verhindert werden.
Beispiele
- Information & Aufklärung über eine gesundheitsförderliche Lebensweise
- Kurse zu Zeit- und Stressmanagement oder Entspannung
- Bewegungs- und Sportkurse, Gesundheitscoachings
- Ernährungs- oder Suchtberatungen
- Arbeitspsychologische Beratungsangebote
- Employee Assistance Program (EAP)
- Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)
- Früherkennungsuntersuchungen & Screenings
- Schulungen für (Nachwuchs-)Führungskräfte zur gesunden Führung
Verhältnisprävention
Maßnahmen zielen auf die Arbeitsplatz- und Lebensbedingungen ab: Indem Betriebe die Arbeitsplätze gesundheitsförderlich gestalten, sollen Erkrankungen und Verletzungen verhindert werden. Zur Verhältnisprävention gehören etwa die Bereiche Arbeitsorganisation, Arbeitsaufgabe, Arbeitsplatz und -umfeld, Führung und Zusammenarbeit.
Beispiele
- Optimierung der Arbeitszeit und flexible Arbeitszeiten – auch für eine bessere Vereinbarkeit von Familie & Beruf
- Richtlinien wie etwa Alkohol- und Rauchverbote in den Arbeitsstätten
- Einführung einer Betriebsverordnung zu den Themen Gesundheit und Mobbing
- Seminare zu Kommunikation und digitalen Zusammenarbeit im Team
- Durchführung gendergerechter Gefährdungsbeurteilungen
- Gesunde Arbeitsplatzgestaltung, durch ergonomische Ausstattung, wie höhenverstellbare Schreibtische, ergonomische Bürostühle und Elektronik.
- Gestaltung von Schichtpläne, die die innere Uhr berücksichtigen
- Vorhandensein von Pausenräumen, die der Erholung förderlich sind
- Gesunde Ernährung in der Kantine oder Verpflegungskonzepte
- Verringerung von Lärm, Gerüchen, und ähnlichen Stressoren am Arbeitsplatz