Was ist BGM?

Die Gesundheit von Beschäftigten fördern – für ein gesundes Unternehmen. Ob Sie Ihren ersten Schritt im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) machen oder Ihr Wissen auffrischen wollen – hier finden Sie alle Grundlagen, die Sie brauchen.

Definition: Was ist Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)?

 

BGM steht für Betriebliches Gesundheitsmanagement. Das bedeutet, betriebliche Strukturen und Prozesse so zu gestalten und zu steuern, dass sie die Gesundheit von Beschäftigten fördern – und damit die Gesundheit des Unternehmens als Ganzes. BGM sieht die Gesundheit von Beschäftigten als strategischen Faktor, als Wettbewerbsvorteil. Denn: Wie gesund Beschäftigte sind, beeinflusst die Leistungsfähigkeit, die Kultur und das Image der Organisation.

BGM besteht aus den drei Säulen:

 

  • Arbeits- und Gesundheitsschutz
  • Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)
  • Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)

BGM legt den systematischen und ressortübergreifenden Rahmen für die drei Säulen fest – und formt dazu eine ganzheitliche Struktur. Dazu gehört, BGM ganzheitlich in bestehende Leitbilder, Strukturen und Prozesse zu integrieren. So wird BGM ein fester Teil der Werte und Grundsätze des Unternehmens. Es wird fest in der Unternehmenspolitik verankert und als Führungsaufgabe wahrgenommen. BGM ist also weitaus mehr als der kostenlose Obstkorb in der Küche.

Verbreitung von BGM in Deutschland

27
%
der Unternehmen haben ein ganzheitliches BGM.¹
30
%
setzen BGF-Maßnahmen um & bauen aktuell ein BGM auf.¹
32
%
der Unternehmen setzen einzelne BGM- oder BGF-Maßnahmen um.¹
8
%
der Unternehmen bieten noch gar keine BGM-Maßnahmen an.¹

Gesetzlicher Rahmen für BGM

 

Ist BGM für Unternehmen Pflicht? Man kann sagen: Ja, zu zwei Dritteln. Um die Frage genauer zu beantworten, lohnt sich ein Blick auf die drei genannten BGM-Säulen.

1. Betrieblicher Arbeits- und Gesundheitsschutz

Gesetzliche Regelungen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz legen den Rahmen für Unternehmen fest. Arbeitgeber:innen sind gesetzlich dazu verpflichtet, Arbeit so zu gestalten, dass die Gesundheit von Beschäftigten am Arbeitsplatz möglichst nicht gefährdet wird. Für Zu den relevanten Gesetzen gehören hier etwa das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG) und die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV).

2. Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)

BEM bedeutet, länger erkrankte Beschäftigte schrittweise wieder in das Unternehmen zu integrieren (“einzugliedern”). Auch das ist für Unternehmen in Deutschland über das Sozialgesetzbuch (§ 167 SGB IX) vorgeschrieben – unabhängig von der Betriebsgröße. Unternehmen sind damit gesetzlich verpflichtet, einer beschäftigten Person ein BEM anzubieten, wenn sie innerhalb von 12 Monaten mehr als sechs Wochen ununterbrochen oder wiederholt arbeitsunfähig ist. Zur gängigen Praxis gehört dabei die stufenweise Wiedereingliederung im Rahmen des “Hamburger Modells”. Obwohl BEM gesetzlich vorgeschrieben ist, bietet es Vorteile – es kann etwa die Attraktivität von Unternehmen als Arbeitgeber:innen steigern. Für Arbeitnehmende ist BEM aber keine Pflicht, sie können das Verfahren ablehnen.

3. Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)

Die BGF wird häufig mit BGM gleichgesetzt, dabei ist sie eine Teildisziplin des BGM. Sie ist für Unternehmen ein freiwilliges Instrument, um die Arbeitsorganisation und Arbeitsbedingungen zu verbessern, eine Mitarbeiterbeteiligung zu fördern oder persönliche Gesundheitskompetenzen und -ressourcen zu stärken. Vereinfacht gesagt: Hier geht es um zielgerichtete Maßnahmen in den Bereichen Bewegung, Ernährung, psychische Gesundheit und Sucht. Zum Beispiel betriebliche Sport- und Bewegungskurse, gesundes Kantinenessen, ergonomische Arbeitsplatzgestaltung oder Schulungen für Führungskräfte zum Thema Gesundheit am Arbeitsplatz.

Ziele von BGM

Was BGM erreichen will
  • Gesunde Beschäftigte
    Gesundheit von Mitarbeitenden fördern und damit die Zufriedenheit.
  • Prävention statt Reaktion
    Körperliche und psychische Erkrankungen nachhaltig vorbeugen.
  • Gutes Betriebsklima
    Arbeitszufriedenheit steigern, Fluktuation senken.
  • Effizientes Handeln
    Optimierte Arbeitsabläufe für eine bessere Ergebnisqualität.
  • Zukunftsfähigkeit
    Image & Wettbewerbsfähigkeit für die Zukunft stärken.
  • Kosten sparen
    Kosten durch gesundheitsbedingte Ausfälle oder Unfälle vermeiden.

Fazit: Mit BGM zukunftssicher aufgestellt

 

Für die Leistungsfähigkeit, Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens braucht es gesunde Beschäftigte. Von Arbeitsbedingungen, die die Mitarbeitergesundheit fördern, profitieren deshalb nicht nur Beschäftigte selbst, sondern Ihr ganzes Unternehmen. BGM schafft damit eine klassische Win-Win-Situation. Für nachhaltigen Erfolg.

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